Sie stürzen durch tropisches Dickicht, kämpfen sich durch Flussläufe, jagen fast senkrechte Vulkanflanken hinauf und hetzen durch kniehohen Schlamm. Wem ein normaler Marathon zu anspruchslos ist, findet in Martinique und Guadeloupe die ultimative Herausforderung: Die mörderischen Dschungel-Raids, die jährlich im Mai stattfinden.

Bernhard Grdseloff

Bei beiden Ultramarathons sind die gewaltigen Vulkane der Inseln zu überwinden: Beim 65 km langen Tchimbe Raid in Martinique der 1400 Meter hohe Mount Pelée, bei den 50 km des Volcano Trail in Guadeloupe der 100 m höhere Soufrière. Insgesamt müssen die Läufer je knapp 4000 Höhenmeter bewältigen. Doch nicht die Aufstiege sind das Härteste.

“Die Herausforderung sind die steilen, matschigen, wurzelüberwucherten Bergabstrecken”, weiß Eric Barret, Organisator des Dschungelrennens in Guadeloupe. “Deswegen ist unser Volcano Trail trotz kürzerer Strecke anspruchsvoller als der in Martinique.” Rekordhalter bei beiden Ultramarathons ist der Nepalese Dachiri Sherpa, der beim Bergablauf alle Konkurrenten haushoch abhängt. Seine Rekordzeiten: 7 Stunden und 41 Minuten für die 65 km in Martinique, 6 Stunden und 36 Minuten für die 50 km in Guadeloupe. Die Teilnahme an den mörderischen Bergrennen setzt hartes Training voraus. In Guadeloupe finden monatlich Übungsläufe statt.
Infos: www.altitudes-tropicales.com