Ein winziges Inselchen mit Palmenstrand und rundherum nur türkisblaues Meer: Wo die Karibik am schönsten ist, landen keine Jumbo-Jets. Die paradiesischen Mini-Eilande aus dem Urlaubsprospekt sind normalerweise nur per Jacht zu erreichen. Ausgenommen in Martinique und Guadeloupe: Dort können Urlaubs-Robinsons auf über 30 Inselchen stranden – bei Ausflügen per Fähre, Ausflugsboot, Kanu oder Schlauchboot.
Von Bernhard Grdseloff
Alles was ein Inselentdecker braucht, ist ein Mietwagen – um zu den Küstenorten zu fahren. Von dort stechen täglich alle möglichen Boote und Schiffe zu den naheliegenden Inselchen in See: morgens hin, nachmittags zurück. Die meisten Mini-Eilande sind nur wenige Kilometer von den Küsten Guadeloupes und Martiniques entfernt. Trotzdem sind sie eine völlig andere Welt.
Auf den kleineren unbewohnten ist die Natur noch in ursprünglicher Form erhalten: Seltene Vögel bevölkern die Eilande und Meeresschildkröten brüten auf ihren Stränden. Die spektakulärsten Bewohner sind freilich die riesigen Leguane. Am häufigsten sind die urzeitlichen Geschöpfe am Ilet Chancel in der Bucht von Robert in Martinique: Auf einem Fleck von gerade 2 km Länge und 850 Metern Breite leben dort gut 400 Echsen.
Die von Menschen bewohnten Eilande sind ebenfalls Reservate: für alte Sitten und Gebräuche. In Marie Galante etwa sind Ochsenkarren und -pflug immer noch so gebräuchlich wie vor Jahrhunderten. Und in Les Saintes backen die Frauen der Fischer nach alter Tradition spezielle Liebeskuchen, wenn die Männer aufs Meer hinausfahren.
Am bequemsten kommen Urlaubs-Robinsons mit den Schnellfähren und großen Segelkatamaranen zu den Inselchen. Individualisten und abenteuerlustigere Entdecker kommen freilich eher bei Ausflüge mit Fischerbooten, Kanus oder Schlauchbooten auf ihre Rechnung. Bei den größeren Eilanden macht es Sinn, für eine oder zwei Nächte ein Hotelzimmer zu nehmen. Denn, so ist Gisèle Maisonneuve, Fischersfrau in Les Saintes, überzeugt: ‚Erst wenn nachmittags die Boote mit den Tagesausflüglern abfahren, kann man unsere Lebensweise und unsere Inseln kennenlernen, wie sie wirklich sind!‘
Fähre oder Fischerboot:
Navigationshilfe für Urlaubs-Robisons
Insel(-Gruppe) |
Lage | Hinkommen |
Ilets du Francois (8 Inseln) | Osten Martiniques, Bucht von St-Francois | Ausflugs- oder Fischerboot ab St-Francois, €15 für Tagesausflug ab 2 Leute, mit Picknick ab € 40 |
Ilets du Robert (10 Inseln) | Osten Martiniques in der Bucht von Robert | Ausflugs- oder Fischerboot ab Le Robert € 70 für Rundfahrt mit Badestop; per Kanu ab Le Robert € 12 halbtags; |
Les Saintes (9 Inseln) | 10 km südlich von Guadeloupe (Basse Terre) | Fähre: von Pointe-a-Pitre (45 Min.) ab ca. 8h, zurück ca. 15.30h; Von Trois Rivières (20 Min.) ab ca.8.30h, zur. 16h |
Marie Galante | 40 km südlich von Guadeloupe | Fähre von Pointe-a-Pitre (45 Min.) ab ca. 8h, zurück 15.30h |
La Désirade und Petite Terre | Südöstlich von Guade-loupe (Grande Terre | Ausflugsboot ab St-Francois (30 Min.), jeden Mo., Do. und So. ab 8.30h, zurück15.45h; € 77 inkl. Picknick |
Ilet Caret,IIet Labiche, Ilet Blanc | Guadeloupe, Grand Cul de Sac Marin | Ab St-Rose: Ausflugsboote € 35 halb-, € 60 ganztags, Abfahrt 8h; Schlauchboot € 30 halbtags – Abfahrt 9h + 14h; |
Ilet Pigeon | Vor Westküste Guadelloupes | Kanuausflüge ab Plage de Malendure, Basse Terre, € 31 |